Weihnachtszeit: Stresstest für Küchen

Plätzchen backen, besondere Leckereien für die Adventssonntage und ein mehrgängiges Menü für Heiligabend und die Feiertage zubereiten: Backofen, Kochfeld, Spülmaschine, Dunstabzugshaube, Mikrowelle und Küchenmaschine haben in der Advents- und Weihnachtzeit Dauerdienst. Springt dann regelmäßig bei Ihnen die Sicherung heraus? Das ist ein sicheres Indiz dafür, dass Sie über eine Modernisierung der Elektroinstallation nachdenken sollten.

Viele elektrische Küchengeräte brauchen viele Steckdosen

Noch nie gab es so viele Elektrogeräte in unseren Küchen wie heute. Neben den oben genannten nutzen die meisten Menschen noch Toaster und Wasserkocher, oft kommen auch ein leistungsstarker Mixer und ein Kaffeevollautomat zum Einsatz und von Zeit zu Zeit auch ein Kontaktgrill oder die Fritteuse. Natürlich steht auch die Kühl-Gefrierkombi in der Küche und in manchen Haushalten auch noch die Waschmaschine. In Summe kommen da ganz schön viele Geräte zusammen, die alle Anschluss suchen.

Auf Mehrfachsteckdosen besser verzichten

Das Problem: Vor allem in den Küchen älterer (Miet-)Wohnungen und Häuser gibt es meist nicht ausreichend Steckdosen. Von der empfohlenen Mindestausstattung von 17 Steckdosen sind viele Küchen weit entfernt. Diese Zahl nennt die Ausstattungsrichtlinie RAL-RG 678 als Minimum und zwar unabhängig von der Küchengröße. Heute üblich ist allerdings mindestens der Ausstattungswert 2, der in Küchen 21 Steckdosen fordert – und einen Komfort bietet, der den Küchenalltag spürbar erleichtert.

Wenn Steckdosen fehlen, nutzen viele Menschen Mehrfachsteckdosen. Als Übergangslösung gedacht, wird das Provisorium dann oft zur Dauereinrichtung. Das bringt nicht nur Komforteinbußen und Kabelsalat, sondern kann auch brandgefährlich werden. Je mehr wattstarke Verbraucher angeschlossen sind, desto schneller sind Steckdosenleisten nämlich überlastet, überhitzen und können im schlimmsten Fall sogar einen Kabelbrand auslösen. Moderne Küchen haben im Bereich der Arbeitsfläche mehrere fest installierte Zweifach-, besser Dreifach-Steckdosenkombinationen.

Mehr Stromkreise

Nicht nur zur Weihnachtszeit laufen zudem viele Geräte gleichzeitig. Da ist es bei einer veralteten Elektroausstattung nur eine Frage der Zeit, bis die Sicherung herausspringt, wieder und wieder. Schuld sind fehlende Stromkreise; wenn alle Geräte über einen oder zwei Stromkreise laufen, ist die Überlastung vorprogrammiert. Einen Festanschluss mit eigenem Stromkreis benötigen der Backofen, die Kochmulde der Dampfgarer und so manche Mikrowelle. Große Induktionsfelder brauchen sogar zwei Stromkreise. Faustregel: Geräte mit einer Anschlussleistung von mehr als 2.000 Watt benötigen einen eigenen Stromkreis, auch wenn sie über Steckdosen betrieben werden.

Schutzschalter für mehr Sicherheit

Für größtmögliche Sicherheit – vor allem, wenn Kinder im Haushalt sind – sollten Sie Steckdosen mit integriertem erhöhten Berührungsschutz verbauen. Und: Alle Steckdosen müssen heute mit Fehlerstrom-Schutzschaltern, kurz FI-Schalter, geschützt sein. Diese erkennen, wenn ein Teil des Stromes nicht auf ordnungsgemäßem Weg fließt, beispielsweise bei defekten Geräten oder Leitungen, und unterbrechen dann sofort den Stromfluss.

RAL-Ausstattungswerte erleichtert Planung

Wertvolle Hilfe bei der Planung einer neuen Elektroinstallation liefert die bereits erwähnte RAL-RG 678. Die Richtlinie listet in drei verschiedenen Ausstattungsstufen, welche Anforderungen an eine gut ausgestattete Elektroanlage in jedem Raum erfüllt werden sollten – gestaffelt von 1 bis 3 Sternen für die Installation. Eine gute Wahl ist mindestens der Ausstattungswert 2, also die 2-Sterne-Installation, dier in Küchen 21 Steckdosen vorsieht.

Informieren Sie sich in unserem Downloadbereich (LINK: https://www.elektro-plus.com/downloads?f=eph1) über eine zeitgemäße Elektroinstallation – damit Ihre Küche den nächsten Stresstest besteht.