Wenn es um die Energieeffizienz eines Gebäudes geht, stoßen Bauherren früher oder später auf die Blower-Door-Methode. Doch was ist das eigentlich? Was wird mit diesem Test ermittelt und was hat die Elektroinstallation damit zu tun?
Bei dem Blower-Door-Test handelt es sich um ein Differenzdruck-Messverfahren, bei dem die Luftdichtheit eines Gebäudes gemessen und mögliche Baumängel aufgedeckt werden. Dafür baut der Fachmann eine spezielle Messtür mit integriertem Gebläse in den Türrahmen, mit der im Gebäude nacheinander ein Über- und Unterdruck von 50 Pascal zwischen innen und außen hergestellt wird. Dies entspricht ungefähr der Windstärke fünf. Je mehr Leckagestellen in der luftdichten Schicht der Gebäudehülle vorhanden sind, desto mehr Leistung muss das Gebläse aufwenden, um den Druck konstant zu halten. Der so genannte n50-Wert gibt hierbei an, wie oft die Gebäudeluft pro Stunde gegen die Außenluft ausgetauscht wird. Ist dieser Wert zu hoch, gilt es, die Schwachstellen aufzuspüren und nachzubessern.
Häufige Ursache für Leckagen ist eine unsachgemäß installierte Elektroinstallation. So können nicht nur Steckdosen und Schalter, sondern auch Sicherungskästen, Kabeldurchführungen oder von außen angebrachte Leuchten einen ungewollten Luftaustausch verursachen. Zugerscheinungen und Wärmeverluste sind die Folge. Zudem können durch die freigesetzte Feuchtigkeit Schimmelpilz und Bauschäden entstehen. Abhilfe schaffen spezielle luftdichte Geräte- und Verteilerdosen.
Bei einem Neubau ist es sinnvoll, noch vor Beginn des Innenausbaus einen Blower-Door-Test durchführen zu lassen. Denn in dieser Bauphase lassen sich undichte Stellen noch unkompliziert nachbessern. Eine weitere Luftdichtheitsmessung ist nach Fertigstellung des Hauses empfehlenswert. Übrigens: Wird ein Neubau durch die KfW gefördert oder ist eine Lüftungsanlage geplant, ist der Blower-Door-Test sogar Pflicht. Kompetente Beratung und Unterstützung erhalten Sie beim Elektrofachbetrieb.